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bis man so die Stationen hat, die man braucht, wo man gut
aufgenommen wird. Es gibt eine Fußpflege, das funktioniert sehr
gut. Mit Nachbarn haben wir wenig Kontakt. Der letzte Kontakt
war: die Polizei hat bei uns angerufen, weil sich ein Nachbar
beschwert hat, da ein Klient von uns zu laut war. Es hat sich
dann herausgestellt, dass dieser Nachbar neu war und erst
knapp zwei Monate da gewohnt hat und diesen Klienten noch
nicht gekannt hat bzw. noch nicht gehört hat und er deswegen
die Polizei gerufen hat. Der Klient ist ganz einfach laut zum
Beispiel in Zeiten, wo es einen Wechsel von Betreuerinnen und
Betreuer in der Wohngemeinschaft gibt. Vor kurzem sind zwei
Betreuer weggegangen und einen Monat später beginnt er das
zu realisieren, dass sein langjähriger Bezugsbetreuer nicht mehr
kommen wird. Dann gibt es ganz einfach auch Phasen, wo er
einfach unkontrolliert auszuckt und da ist er eben sehr laut und
sehr aggressiv. Im Endeffekt ist es eine traurige Geschichte.
Es gibt natürlich auch Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht
so reagieren, denen das egal ist, wenn einer von uns geht.
Es gibt zum Beispiel eine Klientin, die mag Männer mehr und
strahlt dementsprechend, wenn ein männlicher Betreuer Dienst
hat. Sie unterscheidet das so. Einem anderen ist das völlig egal,
der weiß gar nicht was eine Bezugsbetreuerin oder ein Bezugs-
betreuer ist. Die anderen können das sehr wohl unterscheiden
und da ist auch der Bezug zur entsprechenden Person wichtiger.
Arztbesuche machen wir wie allen anderen Menschen auch.
Nur Medikamente holen wir alleine oder nehmen mal den einen
oder anderen als Begleitung mit. Dementsprechend gut kennen
uns in der Ordination die Sprechstundenhilfen!
Wenn wir mit unserer Truppe unterwegs sind, sind wir schon
immer bestaunter Blickfang. Die selbständigeren Klienten in der
Lechnergasse haben auch Kontakt zu den Leuten in ihrem Haus.
Wobei ich einen Teil als durchaus wohlwollend einschätze und
den anderen Teil als distanziert. Aber seitdem ich hier bin, hat es
keine Klagen oder sonstige Beschwerden gegeben. Am Anfang,
so hat man mir erzählt, soll es ein bisschen schwieriger gewesen
sein. Das hat sich aber alles gelegt. Da ist eine Akzeptanz da
und auch ein Austausch. Und es gibt schon auch durchaus gute
nachbarschaftliche Kontakte, wie uns berichtet wird.
Der Umstieg vom Betreuer zum Wohngemeinschafts -Leiter war
für mich ein schwieriger Umstieg, ich arbeite noch dran und
lerne noch. Es waren einerseits die Bedingungen, die ich hier
vorgefunden habe und andererseits, dass ich keine Erfahrung
hatte. Und die Bedingungen waren: teilweise ein neues, teil-
weise ein altes Team und von denen wollten zwei auch noch
weggehen. Das war für mich eine schwierige Ausgangssituation.
Es hat sich für mich auch das Klientel völlig geändert. Früher
hatte ich sehr selbständige Leute, da war das Arbeiten ganz
anders. Das heißt für mich war das hier auch der Einstieg in die
Schwerstbehindertenarbeit. Jetzt nach einem Jahr hat sich das
alles langsam aufgelöst und es beginnt zu laufen.
Unser Qualitätsmanagement erleichtert den Einstieg für neue
Mitarbeiterinnen, weil alles sehr gut strukturiert ist und das kommt
auch gut bei den Neuen an. Andererseits ist es für uns auch neu
und es braucht eine Zeit bis das Qualitätsmanagement gelebt
wird bei Auftakt, weil sehr Vieles sehr neu ist.
Wenn ich ein paar Wünsche hätte für meine Wohngemein-
schaft, dann wäre das zunächst einmal mehr Platz, weil die
Wohngemeinschaft doch sehr klein ist. Und dann hätte ich gerne
ausreichend Finanzen für eine gesicherte Urlaubsaktion!
Schwerpunkte und Zielsetzungen
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Unterstützung in pflegerischen Belangen bei Alltagshandlungen
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Begleitung bei Arzt- und Behördenterminen
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Spezielle Therapieangebote
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Förderung der kommunikativen Möglichkeiten
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Freizeitgestaltung nach individuellen Bedürfnissen
Zur Beachtung:
Diese Einrichtung ist gut geeignet für Menschen
mit Mobilitätsbehinderungen.
Wir bieten:
Umfassende Betreuung, Versorgung und Pflege im Alltag,
bedarfsorientierte Alltagsbegleitung, Freizeitangebote.
Sie erreichen uns:
Station Schlachthausgasse: U3, 18, 80A, 80B, 83A;
Station Kardinal Nagelplatz: U3; Station Lechnerstraße 77A
Adresse: 1030 Wien, Dietrichgasse 48
1...,56,57,58,59,60,61,62,63,64,65 67,68,69,70,71,72,73,74,75,76,...87