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die Zimmer langsam gefüllt. Es ist ein besonderes Erlebnis zu
sehen, wie die Bewohnerinnen und Bewohner aufeinander
zugehen, sich kennenlernen. Von Woche zu Woche spannend
aufs Neue. Manchmal gibt’s da auch schon Unstimmigkeiten
zwischen den Bewohnern. Muss man sich ja den Wohnraum
teilen, der jetzt von Woche zu Woche kleiner wird. War
man letzte Woche noch zu dritt, ist man jetzt zu fünft, zu
siebent….Von Woche zu Woche ist die Situation neu.
Eine große Veränderung im Leben unserer Bewohner.
Es ist im Augenblick noch kein normaler Wohngemeinschafts-
betrieb hier. Wir sind beschäftigt mit der Koordination der
Abläufe. Wir müssen wöchentlich die Abläufe nachjustieren
und abstimmen auf die neuen zugezogenen Bewohnerinnen.
Das Spannende ist das Aufeinanderzugehen der Klienten.
Denn hier wohnen ja Menschen mit Langzeitaufenthalten aus
dem Förderpflegezentrum des Otto Wagner Spitals und
Bewohner, die aus ihrem Elternhaus oder aus anderen
Wohngemeinschaften zu uns gezogen sind. Gegenseitiges
voneinander Lernen ist möglich. Das Alter der Bewohnerinnen
liegt zwischen 18 und etwas über 40 Jahre. Wir haben hier
ein Grüppchen um die 20 und ein Grüppchen um die 40.
Alle sind gerne draußen unterwegs und wir erkunden schon
fleißig die Umgebung. Besonders freut uns, dass eine
Bewohnerin, seitdem sie bei uns wohnt, keinen Rollstuhl mehr
benötigt. Etwas, was die meisten Bewohnerinnen in unserer
Wohngemeinschaft eint , ist, dass sie die Grenzen der
persönlichen Zimmer nicht erkennen können oder nicht
akzeptieren wollen. Da kann es schon mal vorkommen,
dass die Zimmer des nächtens getauscht werden oder in
einem Zimmer „nächtliche Treffen“ stattfinden zur Überraschung
des Nachtdiensthabenden und zum Spaß unserer
Bewohnerinnen und Bewohner. Besonders Spaß an der Leitung
einer Wohngemeinschaft macht mir das Organisieren und die
Koordination und vor allem bei der Vorbereitung des Karree
St. Marx die Mitgestaltungsmöglichkeiten.
In unserem Arbeitsfeld erleben wir auch immer wieder
Krisensituationen der Bewohner in der Betreuung. Mir war
immer wichtig dort zu arbeiten, wo individuelle Lösungen
gesucht worden sind, wenn Schwierigkeiten auftreten.
Dass es dann für den Bewohner auch wieder passt.
Das ist mir sehr wichtig und der Grund, warum ich hier bei
Auftakt gerne arbeite, weil ich weiß, dass hier nach speziellen
und individuellen Lösungen gesucht wird.
Von der Behindertenarbeit generell wünsche ich mir: Lösungen
bei notwendigen Spitalsaufenthalten für nonverbale Klientinnen.
Es führt zu Überforderung des Krankenhauspersonals, das den
Patienten, seine Gesten und Ausdrucksmöglichkeiten gar nicht
kennt. Ein intensiver Kontakt zwischen medizinischem Personal
und den gewohnten Betreuerinnen ist dringend von Nöten.
Da müsste man nach finanzierbaren Lösungen suchen.
Für die Wohngemeinschaft Karree St. Marx wünsche ich mir:
die Möglichkeit der Gestaltung des Pflegebades mit
Snoezelenmateralien, damit die Pflege, die bei uns sehr
intensiv stattfindet, in einer angenehmen Atmosphäre stattfinden
kann und ein Musikwasserbett wäre auch ganz toll zur
Entspannung.
Ich hoffe alle Bewohnerinnen und Bewohner werden sich hier
gut einleben im Karree St. Marx und sich wohlfühlen.
Schwerpunkte und Zielsetzungen
ß
Intensive Unterstützung und Begleitung im Alltag
ß
Individuelle Förderung alltagspraktischer Fähigkeiten und
Fertigkeiten
ß
Bedarfsgerechte Unterstützung in der Basisversorgung
ß
Individuelle Freizeitgestaltung
Zur Beachtung:
Diese Einrichtung ist gut geeignet für
Menschen mit Mobilitätsbehinderungen.
Wir bieten:
Betreuung für Menschen mit hohem Betreuungs- und erhöhtem
Pflegeaufwand. Viele der Bewohnerinnen und Bewohner
haben Langzeitausenthalte in Pflegeheimen hinter sich.
Freizeitangebote.
Sie erreichen uns:
Station Viehmarktgasse: Linie 18
Adresse: 1030 Wien, Erne Seder Gasse 4-6/2/1