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chend hohe Fluktuation unter den Bewohnern. Wir haben aber
auch Leute, die halten es nie lange in einer Einrichtung aus.
Aber wir brechen praktisch die Betreuung nie von unserer
Seite ab, sie wird - wenn überhaupt - von dem Bewohner
abgebrochen. Entweder im positiven Sinne, dass in eine
selbständige Wohnform übersiedelt wird, oder dass sie sagen,
nein diese Enge in einer Wohngemeinschaft, diese Regeln
halte ich nicht aus! Sie müssen zum Beispiel bei uns um
23 Uhr in der Wohngemeinschaft sein, sie müssen sich an-
und abmelden, das ist für manche schon zu viel. Und dann
brechen sie eben aus.
In der Einzelwohnung bieten wir ein spezielles Wohntraining
an. Wir treffen uns zwei Mal in der Woche und da beginnt
es bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wie Wäschewaschen
bis hin zu Umgang mit Ämtern und Behörden.
Unter der Woche ist jeden Tag bis 22 Uhr Besuchszeit gegen
Voranmeldung. Wir wollen im Vorfeld immer grob abschätzen
können, wer da kommt. Die Auflage ist, dass niemand von
den andern Bewohnern belästigt wird. Und das funktioniert
jetzt super. Am Anfang mussten wir erst mal das Revier
abstecken. Für unsere Bewohner ist es jedes Jahr ein Problem,
an einer Urlaubsaktion teilnehmen zu können, weil sie die
Finanzierung nicht schaffen. Es sollte einen Pool geben,
aus dem man das finanzieren und sicherstellen könnte.
Ich wünsche mir für unsere Bewohner auch adäquate
Werkstättenplätze, denn die meisten Plätze sind auf die
klassisch geistig behinderten Menschen abgestimmt.
Unsere Bewohner müssen sich zum Beispiel körperlich
ausarbeiten können. Und dann sitzt da ein Riesenbursch,
der Filzstifte schlichtet. Integrative Werkstätten in Firmen,
also kleine Einheiten wären schön zum Schaffen adäquater
und praxisnaher Arbeitsplätze. Zum Beispiel könnte man auch
Grünflächen pflegen bei großen Firmen.
Generell wäre mein Wunsch nach mehr Integration,
aber meine Befürchtung ist, dass genau das Gegenteil
passiert, aus Geldmangel.
Schwerpunkte und Zielsetzungen
ß
Assistenz bei der Gestaltung und Pflege des eigenen
Wohnbereiches
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Einkaufs- und Kochtraining
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Unterstützung bei Arztterminen
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Beratung in finanziellen Belangen
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Planung und Durchführung von Freizeitaktivitäten
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Hilfe zur Selbsthilfe für die Bewältigung des Alltags
Zur Beachtung:
Diese Einrichtung ist nur bedingt geeignet für
Menschen mit Mobilitätsbehinderungen.
Wir bieten:
Bedarfsorientierte Beratung und Begleitung im Alltag für
Menschen, die eine selbständige Wohnform anstreben.
Sie erreichen uns:
Station Rochusgasse: U3, 4A, 74A
Adresse: 1030 Wien, Wassergasse 2