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Als 1999 die ersten Überlegungen zur Gründung einer
Organisation wuchsen, war für die künftigen Gesellschafter-
Innen von Anfang an klar, ihre Arbeit im Verständnis als
sozialer Dienstleister angehen zu wollen. Als Dienstleister für
Menschen mit Behinderungen, die aufgrund ihrer Behinderung
besondere Unterstützung brauchen in der Verwirklichung ihrer
Bedürfnisse und Entwicklungspotentiale und in der aktiven und
passiven Ausübung ihrer Menschen- und Bürgerrechte. So ist es
auch im Leitbild von Auftakt festgeschrieben. Dieses Dienst-
leistungsverständnis nach außen und innen zu vermitteln, durfte
ich in den letzten zehn Jahren aufmerksam beobachten.
Besonders schätze ich dabei das Interesse von Auftakt,
sich aktiv an Systemverbesserungen, mit neuen Ideen und
Visionen im Sinne der bestehenden als auch potentiellen
KundInnen einzubringen.
Das hat Auftakt seit Bestehen einerseits durch das Schaffen
neuer Angebote und andererseits durch ihr Interesse an
Kooperationen gezeigt. Damit ist Auftakt zu einer unverzichtba-
ren Kooperationspartnerin in der Wiener Trägerlandschaft
geworden.
Ein Fokus im Rahmen dieser Kooperationen besteht auf dem
Bewusstsein von Auftakt, dass NPOs in Zukunft noch stärker
einem Legitimations- und Erfolgsdruck ausgesetzt sein werden.
Um dafür gut vorbereitet zu sein, hat Auftakt bereits wenige
Jahre nach der Gründung ein Qualitätsmanagementsystem ein-
geführt. Und Auftakt hat sich Gedanken gemacht, wie sich
eine NPO diesen Herausforderungen durch Kooperation stellen
kann. Ein Ergebnis dabei war, gemeinsam mit drei weiteren
Trägeorganisationen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit
dem Ziel aufzubauen, Leistungen extern vergleichbar zu
machen. So kam es zur Gründung der Arbeitsgruppe
Benchmarking, kurz AgB genannt.
2007 lagen die ersten Ergebnisse vor, die jeder Mitglieds-
organisation aufzeigten, wo sie ihre „Hausaufgaben“ machen
muss. Mit 2009 ist diese Kooperation auf elf Trägeror-
ganisationen des Wiener Behindertenbereiches angewachsen
und es wird bereits an einer Weiterentwicklung der
Benchmarks gearbeitet. Augenmerk wird auf
den
Indikator für
eine erfolgreiche Arbeit im Dienstleistungsbereich gelegt - die
Zufriedenheit der KundInnen.
Es war auch die Idee von Auftakt, in Wien durch Kooperation
mit einigen Trägerorganisationen des Behindertenbereiches eine
Weiterbildungsplattform zu entwickeln, die maßgeschneidert auf
die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen dieser Trägerorganisationen
abgestimmt ist. Weiteres Ziel dieser Kooperation sollte zudem
sein, bewährte organisationsinterne Fort- und Weiterbildungs-
programme der beteiligten Organisationen einem größeren
Interessentenkreis zugänglich zu machen. Daraus ist 2008
BIN -aktiv entstanden und bereits 2009 ist der erste
„Ausbildungslehrgang für Leiterinnen und Leiter“ von BIN -aktiv
erfolgreich zu Ende gegangen.
Auftakt hat sich in den zehn Jahren seit ihrem Bestehen neuen
Herausforderungen oder Veränderungen niemals verschlossen.
Dabei ist es Auftakt wichtig, Prozesse sorgfältig zu überlegen
und zu entwickeln und Entscheidungen über künftige
Entwicklungen konsequent umzusetzen.
Im Oktober 2009 hat Auftakt eine neue Wohngemeinschaft für
zehn Menschen, die bisher im Pavillon 17 des Otto Wagners
Spitals gelebt haben, geschaffen. Damit leistet
Auftakt einen weiteren Beitrag für und mit Menschen, die einen
besonders hohen Unterstützungsbedarf haben, an dem Ziel
von Normalisierung im Verständnis eines professionellen
Dienstleisters für Menschen mit Behinderung.
Ich sehe bei Auftakt eine gelungene Synthese aus betriebswirt-
schaftlichem und fachlichem Know How und dem daraus resul-
tierenden Gewinn für die KundInnen.
Mit den besten Wünschen weiterhin so erfolgreich in und für
die Zukunft arbeiten zu können.
Kooperation und Synthese
Marion Ondricek
Geschäftsführerin Balance