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muss. Es wundert mich allerdings immer wieder, dass Menschen
diesen Berufszweig bewusst wählen und trotzdem Pflege-
handlungen - also auch schon das Wechseln der Schutzhosen -
ablehnen. Etwas, was zu unserem Beruf einfach dazu gehört.
Ich mache also die Erstauswahl und dann schicke ich sie in
die Einrichtung und die Leiter führen noch einmal ein Gespräch
mit den Bewerbern. Wenn sich alle Beteiligten einig sind,
dann kann es losgehen! Die Bewerbungsgespräche sind
teilweise sehr interessant, teilweise auch sehr lustig, manchmal
auch berührend, welche Lebensgeschichten man da so erfährt.
Dann folgt der Einstellungsprozess, also Dienstvertrag,
Übergabe der Einstellungsmappe mit allen Formularen und
Dokumenten und mit einer kurzen Einführung. Was wir
standardisiert haben, ist das Feedbackgespräch kurz vor Ende
des Probemonats, wo LeiterIn und neue MitarbeiterIn zu
einigen wenigen Fragen Stellung beziehen – und dann sollte
es von beiden Seiten ein klares „ja, ich will“ zur Zusammen-
arbeit geben, damit man nicht einen Tag nach dem Ende der
Probzeit draufkommt, dass man sich eigentlich doch was
anderes vorgestellt hat! Nach drei Monaten gibt es eine
verkürzte Form des Jahresgespräches, wo es darum geht:
wie geht es mir mit dem Team, wie geht es mit den
Vorgesetzen, mit den Klienten, welche Ziele gibt es und
wie stelle ich mir meine Zukunft bei Auftakt vor?
Dann folgen die Einführungsseminare, die ich mindestens zwei
Mal im Jahr organisiere und die hier im Haus stattfinden.
Parallel dazu gibt es mindestens sechs Termine für Erste -Hilfe -
Kurse im Jahr, mindestens zwei Termine für Brandschutz-
übungen. Da greift mir Lydia aber bei der Organisation schon
kräftig unter die Arme. Ich habe an den Stellenbeschreibungen
für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die
Leiterinnen und Leiter mitgearbeitet. Dann habe ich noch das
Controlling der Dienstpläne, da schaue ich, ob die Stunden
entsprechend verteilt sind, ob sie korrekt eingetragen sind,
wie die Durchrechnungszeiträume ausschauen, ob
Springerinnen und Springer gebraucht werden, ob das
Arbeitszeitgesetz eingehalten wird usw.
Weiterbildung und Feedbacks
Die Mitarbeitergespräche sind ein wichtiges Instrument der
Personalentwicklung und es ist mir daher ein großes Anliegen,
dass Ziele mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vereinbart
werden und dass die Ziele und deren Evaluierung und somit
auch die tolle Leistung der Mitarbeiter in der Zentrale auflie-
gen. Bei den Mitarbeitergesprächen wird auch erhoben,
welche Weiterbildungen gemacht wurden und welche geplant
sind. Ich finde es ganz wichtig, wenn Weiterbildungen
geplant werden, dass diese dann auch eng verknüpft sind mit
dem, was die Kolleginnen in den Einrichtungen brauchen und
tun. Da haben wir also das Jahresgespräch mit den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, was hat sie oder er mit der
Bezugsklientin/-klienten vor, was braucht es dazu an
Ressourcen und vielleicht auch an notwendiger Weiterbildung.
Dass man das also ganz eng an die Bedürfnisse der betreuten
Personen koppelt, welche Weiterbildung gemacht wird.
Wobei ich schon glaube, dass Weiterbildung natürlich auch
was für die Seele sein soll. Denn es ist wichtig auch einmal
rauszukommen und was anderes zu hören, sich mit
Kolleginnen anderer Organisationen oder auch nur anderer
Auftakt -Wohngemeinschaften auszutauschen. Das heißt,
ich bekomme auch die ganzen Weiterbildungsanträge zur
Bearbeitung herein.
Weiterbildung ist bei uns verpflichtend. Jeder hat ab dem
zweiten Dienstjahr, ein Weiterbildungsbudget, mit dem sich
schon einiges anfangen lässt. Manchmal wünschen sich
Mitarbeiterinnen oder auch ein ganzes Team Seminare zu
bestimmten Themen, die sie gerade besonders betreffen,
dann liegt auch die Organisation dieser internen
Weiterbildung in meinem Bereich.
Die Leiterinnen und Leiter erhalten ein 360° -Grad -Feedback.
Sie haben ja eine besonders schwierige Stellung innerhalb der
Organisation. Sie müssen allen Ansprüchen von uns sieben
gerecht werden, den Ansprüchen der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter und sie haben die Kundinnen und Kunden sowie
die Sachwalter und deren Ansprüche und Anforderungen zu
handhaben. So habe ich das 360 -Grad -Feedback entwi-
ckelt, wo sie von den Mitarbeitern und von uns ein Feedback
zu den Fragen „Wie nehmen mich die Mitarbeiter wahr?“,
„Wie nehmen mich meine direkten Vorgesetzten wahr?“
bekommen, es gibt Fragen zur Mitarbeiterführung, zur
Kommunikation, zum Informations- und
Entscheidungsmanagement und zur allgemeinen
Zusammenarbeit. Die Kundinnenzufriedenheit wird extra erho-
ben und die Ergebnisse sind ebenfalls Teil des
Mitarbeitergesprächs. Wobei aber auch wir Fachbereichsleiter
von jeder Leiterin und jedem Leiter ein Feedback bekommen,
wie es ihnen mit jedem einzelnen von uns geht und wie sie
beispielsweise die Zusammenarbeit bewerten.
Ich gebe einmal im Monat ein Sammel -Email an die
Lohnverrechnung hinaus, was es alles an variablen
Bestandteilen sonst noch geben sollte, wenn sich zum Beispiel
die Stundenverpflichtungen ändern, ich sammle
Einzelabrechnungen ein etc. Leider gehört auch sehr viel
Bürokratie und Administration dazu.
Betriebsklima und Kommunikation
Auch die Beendigungen von Dienstverhältnissen gehört zu
meinen Aufgaben. Wobei das immer in Absprache mit den
Leiterinnen und Leitern passiert. Wir haben da auch eine ganz
klare Vorgangsweise – ein Konfliktmanagement, das mit
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