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und beim Frühstück helfen, bei der Reinigung, beim Duschen
der Klientinnen und Klienten. Und wenn die Leute dann außer
Haus sind, also in den Werkstätten und Beschäftigungs-
therapien, dann beginnt die eigentliche Reinigung der
Wohngemeinschaft und die endet dann zu Mittag bzw.
am frühen Nachmittag. Das ist verschieden nach
Wohngemeinschaft und Aufwand.
Die Reinigung bzw. das Management der Reinigungskräfte ist
der minimalste Teil der Arbeit des Facility Managements, das
ist fast ein Selbstläufer, weil das Arbeitsfeld klar umrissen ist, da
gibt es nicht viel zu diskutieren. Der restliche Arbeitsaufwand
schwankt unterschiedlich zwischen EDV und der restlichen
Instandhaltung und Reparatur und ist mehr anlassbezogen.
Momentan überwiegt der Arbeitsaufwand im EDV -Bereich,
weil wir bei einer Umstellung sind. Alle Internetanbindungen
der Außenstellen und auch der Zentrale werden im Augenblick
umgestaltet, weil die Erfordernisse mit der Zeit ziemlich
angewachsen sind. Dann kommt wieder eine Phase, wo das
alles gut und problemlos läuft – und ich hoffe die beginnt jetzt
bald wieder – und dann beginnt wieder die Hochsaison für
Reparatur und Instandhaltung, weil man zum Beispiel große
Arbeiten nur machen kann, wenn die Wohngemeinschaften
auf Urlaubsaktion sind. Da finden dann die General-
sanierungen in den Wohngemeinschaften statt. Andererseits ist
aber auch Urlaubszeit, in der unsere Hausarbeiter -Truppe
abwechselnd in Urlaub geht. Das fällt immer zusammen.
Daher weiß ich, dass die Hölle im Instandhaltungsbereich im
Sommer und Herbst heiß wird. Das Instandhaltungsteam
besteht aus zwei Angestellten, wovon einer von seiner
Profession her Schlosser und der andere Automechaniker ist,
aber beide schon viele Jahre Allrounder sind. Darauf lege ich
auch großes Augenmerk: das müssen Allrounder sein.
Die müssen von einer einfachen Elektroinstallation über
verstopfte Abflüsse bis zu Tischlerarbeiten alles können.
Sie müssen in keinem Bereich Spezialist sein, aber sie müssen
alles ein bisschen können. Dann haben wir im Bereich
Instandhaltung einen Beschäftigungstherapieplatz, d.h. ein
Klient, der bei uns im Wohnen teilbetreut wird, hat bei uns
auch noch seinen Arbeitsplatz. Der gehört also mit zur Partie.
Das Dream-Team
Ich bin überzeugt davon, dass sich dieses kleine Team in der
Instandhaltung rechnet und bin froh, dass wir größtenteils ohne
Fremdfirmen auskommen. Die brauchen wir ganz selten,
abgesehen natürlich von Neubauten. Aber ob es sich wirklich
rechnet, könnte man nur im Vergleich zu anderen Einrichtungen
feststellen. Es gibt aber keine vergleichbaren Zahlen, auch weil
die Aufschlüsselung der Kosten bei den verschiedenen Trägern
so verschieden ist. Der größte Vorteil ist zweifellos, dass die
Reaktionszeit sehr kurz, die Qualität der Arbeit gut und die
Flexibilität – wann kann jemand in die Wohngemeinschaft
kommen – sehr groß ist. Ich kann also auch sagen, wir
machen in der einen Wohngemeinschaft die eine Sache und
während da zum Beispiel was trocknet, können wir in einer
anderen Wohngemeinschaft was anderes machen.
Das geht mit Fremdfirmen nicht. Zum Teil, weil es völlig
unterschiedliche Tätigkeiten sind, die verlangt werden und
zweitens wegen der zeitlichen Disposition. Vor allem haben
wir die Möglichkeit, direkt auf Meldungen zu reagieren.
Die Rückmeldungen aus den Wohngemeinschaften zeigen uns,
dass man anscheinend rundum mit uns zufrieden ist, und damit
haben wir unser Ziel erreicht.
Damit das System reibungslos läuft, braucht man natürlich ein
"Dream -Team" in Sachen Allround -Kompetenz, Zusammen-
wirken von Team und Leitung und Vertrauen, das man der
"Hausarbeitertruppe" entgegenbringen kann, weil eine
weitgehend selbständige, verantwortungsvolle Arbeit zu
leisten ist. Es darf auch nicht übersehen werden, dass die
Truppe viel in Privatbereichen unserer Klientinnen und Klienten
tätig ist und auch viel Verständnis und Toleranz aufbringen
muss für die Eigenheiten der Bewohnerinnen und Bewohner
unserer Wohngemeinschaften. Passen diese Eckdaten – gibt‘s
aus meiner Sicht nur Vorteile.
Für größere Sanierungen brauchen wir allerdings auch
Professionisten. Als wir zum Beispiel vor ein paar Jahren den
kompletten Fußboden in einer Wohngemeinschaft ausgetauscht
haben: da braucht es dann schon einen Profi, der mit den rich-
tigen Materialien und Maschinen kommt. Wenn man nur in
einem einzelnen Zimmer den Boden neu legen muss, das
machen wir selbst. Wir können auch nicht in zwei Tagen eine
komplette Wohngemeinschaft neu ausmalen. Wenn sich die
Arbeit also so verdichtet während einer Urlaubsaktion, dann
brauche ich Professionisten, weil es ganz einfach schneller
gehen muss, als wir das machen können. Der Zeitpunkt, an
dem große Arbeiten oder Generalsanierungen notwendig wer-
den, der lässt sich weit nach hinten verlegen, wenn man eine
regelmäßige Wartung bietet und darauf schaut, dass nirgend-
wo gröbere Schäden entstehen und darauf achtet, dass nichts
vernachlässigt wird. Das ist auch ein Vorteil in unserem System,
dass wir überall immer dran sind und die Hausarbeiter eigent-
lich mehrmals in der Woche in jede Wohngemeinschaft kom-
men und dort - abgesehen von den Aufträgen – einige Dinge
auch gleich im Durchgehen feststellen können und am kleinen
Dienstweg sofort erledigen können. Wir sind mit unserem
Instandhaltungstrupp ganz einfach immer präsent. Und das
zögert den Zeitpunkt einer Generalsanierung hinaus.
Suche nach Alternativen
Wie das allerdings jetzt in unserer Wohngemeinschaft in der
Radetzkystraße ist, die ja auch unsere älteste ist und bald zehn
Jahre in Betrieb, da ist jetzt eine Generalsanierung notwendig.
Das ist in Planung und wenn die Wohngemeinschaft auf