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habe, dass die Ansprüche an die Arbeit verkommen.
Wäg- und Messbarkeit bekommen einen zu hohen Stellenwert
und eine gewisse menschliche Komponente und Qualität
könnte in den Hintergrund treten.
Man kann das Ganze auch als Qualitätsmanagement
bezeichnen: was da alles dokumentiert werden muss, was
nach vorgegebenen Abläufen erledigt werden muss. Das ist
zum Teil schon in Ordnung, zum Teil birgt es aber auch
Gefahren in sich, nämlich dass man dann wirklich nur mehr
nach „Schema F“ handelt und arbeitet, wie‘s eben auch im
Handbuch steht, und wenn da was nicht drinnen steht, dann
wird es nicht gemacht. Die Folge daraus ist, dass diese gan-
zen Anleitungen, Prozesse, Standards und Regelungen immer
umfangreicher und ausgefeilter werden müssen, weil schließlich
hat man sich an das zu halten, weil alles andere ist freiwillig
oder unerwünscht. Also muss alles festgeschrieben werden.
Bis zu einem gewissen Grad ist es notwendig, damit man die
Qualität sichert, festschreibt und kontrollierbar macht, ob sie
besser oder schlechter geworden ist und man Maßnahmen
treffen kann. Meine Schreckensvision ist, dass es nur mehr das
„Schema F“ und darüber hinaus nichts mehr gibt. Ist nicht
notwendig, ist nicht gewünscht und wird nicht bezahlt.
Dienstleistungssupermarkt – hübsch verpackt und etikettiert:
Leistungsorientierte Einzelverrechnung jeder Handlung wird von
einem Klientenkonto abgebucht, ist das Konto leer, können wir
nichts mehr tun, ist das Konto voll, können wir vielleicht am
Nachmittag spazieren gehen. Weil du kannst es dir ja leisten.
Der Solidaritätsgedanke von früher geht verloren. Das würde
eine maßlos traurige Zeit werden.
Wenn ich mir für die Zukunft was wünschen dürfte:
Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement sollten etwas in
den Hintergrund treten und es sollte nicht versucht werden,
das System an die Spitäler anzugleichen. Was hat das für
direkte Auswirkungen auf Arbeit und Klienten, diese Frage
sollte mehr einbezogen werden.
Zeiten sollten kommen, wo die Finanzierung unseres Bereiches
wieder breiter abgesichert ist und es Möglichkeiten gibt,
wieder Visionen zu haben und diese verwirklichen zu können.
Und man nicht nur schauen muss, dass man mit dem
Notwendigsten über die Runden kommt.
Das Geschäft steht und fällt mit unseren Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen - damit ist der positive Fortbestand von Auftakt
gesichert. Mögen wir immer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
finden, die mit uns gehen und am selben Strang ziehen.
Mit 2010 wurde der Bereich „Facilitymanagement” in eine
eigene Firma ausgelagert: „Haus O.K. - Facility -Services
GmbH”, deren Geschäftsführer Hannes Dorfer ist!