Background Image
Previous Page  18 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 18 / 68 Next Page
Page Background

16

sie am meisten Lust haben: Sei es ein Kaffehaus-Besuch,

ein Spaziergang oder ein Theaterbesuch.

„Auch unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben

ausgeprägte Vorlieben bei dem, was sie tun möchten“,

betont Irene Luftensteiner, Leiterin der

Wohngemeinschaft Wallrißstraße. „Es ist wichtig, dass

jede und jeder einen Kontakt außerhalb hat.“ Leider ist

das nicht jedem vergönnt. Oft wenden sich die

Familienmitglieder der Bewohnerinnen und Bewohner

von ihnen ab. Oder sie kommen nur selten. Da ist der

Besuchsdienst eine hervorragende Alternative.

Die andere Perspektive

Warum das so wichtig ist, erklärt Irene Luftensteiner so:

„Auch wenn sich zwischen der Betreuerin oder dem

Betreuer und der zu betreuenden Person eine

persönliches Beziehung entwickelt, so ist das Verhältnis

doch ein professionelles Verhältnis. Bei einem

Besuchsdienst ist das anders. Für jemanden, der

Besuchsdienst macht, gibt es keine Vorgaben. Da sagt

der Klient oder die Klientin, was er oder sie machen will,

und das wird dann gemacht. Der Besuchsdienst sieht

die Bewohnerin oder den Bewohner aus einer

anderen Perspektive. Wir hingegen haben natürlich

auch einen beruflichen Auftrag, den wir erfüllen

müssen. Wir schauen beispielsweise auf die

Entwicklung unserer Klientinnen und Klienten. Im

Zusammensein mit dem Besuchsdienst geht es

hingegen nur ums Vergnügen. Die Klientinnen und

Klienten können ihre Zeit selbst gestalten. Im Idealfall

ist das wie bei einer Freundschaft!“

Man merkt deutlich, wie Irene Luftensteiner ihre

Arbeit am Herzen liegt. Sie ergänzt: „Außerdem kann

man sich nicht aussuchen, wer einen betreut. Beim

Besuchsdienst ist das anders. Da kann der Klient oder

die Kleintin entscheiden, ob er oder sie mit der Person

auch tatsächlich Zeit verbringen möchte.“

Die langjährige Leiterin der Wohngemeinschaft

schildert weiter: „Es entstehen dabei richtige und

langjährige Freundschaften.“

Wir fallen auf

Bei Stefan und Herrn K. im Eissalon ist in der

Zwischenzeit das halbe Eis genüsslich vertilgt. Stefan

und ich plaudern angeregt über die Erlebnisse der

beiden. Stefan bemüht sich redlich, Herrn K. ins