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diesmal aus der Wohngemeinschaft Radetzkystraße.
Eine schwierige Zahnsanierung bei einer Bewohnerin
war notwendig. Alle hatten Angst vor dem
entscheidenden Termin, an dem die Brücke eingesetzt
werden sollte. Vorher überlegten wir mit dem Arzt, ob
der Eingriff ohne Narkose überhaupt möglich sein
würde. Wir äußerten Bedenken und hatten große
Befürchtungen.
Beim Termin arbeiteten der Arzt, der Betreuer und die
Patientin äußerst professionell und in aller Ruhe. Die
Brücke wurde ruck zuck eingesetzt. Dann wurde sie eine
Zeitlang angedrückt, was unsere Patientin überraschend
gut aushielt. Sie weinte zwar ein bisschen, aber es war
keine Narkose nötig und auch sonst keine
Medikamente. Der Lohn dafür war eine wunderschöne
Zahnreihe, wo vorher eine große Lücke war!
Schritt um Schritt ins Leben zurück
Aus der Sedlitzkygasse erfahren wir die Geschichte
einer langwierigen Rehabilitation, die erfolgreich
verlaufen ist: Eine unserer Bewohnerinnen hatte letztes
Jahr eine sehr schwere, lebensgefährliche Operation.
Die Rekonvaleszenz dauerte unendlich lange und es gab
einige gesundheitliche Rückschläge.
Nach fast einem Jahr geht es dieser Bewohnerin wieder
gut. Sie hatte sehr schwere Phasen, die sie selbst und
uns sehr belastet haben. Kämpfen zahlt sich aber aus,
und so konnte sie mit Hilfe aller Beteiligten diese Zeit
überwinden und sogar zum Positiven wenden. Alle
haben zusammen geholfen: Psychotherapie,
Physiotherapie, Werkstätte und unser Team.
Sie fand Stück für Stück in ihr altes Leben zurück und
gewann neue Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sie hat ihre
Selbstständigkeit, Wissbegier und Lebensfreude wieder
gefunden.
Liebe auf den ersten Blick
Im letzten Jahr ist uns einiges gut gelungen, erfährt man
aus der Wohngemeinschaft Erdbergstraße. Trotz großer
Veränderungen im Team konnten wir nach
Fürstenfeld auf Urlaubaktion fahren. Auch eine
Bewohnerin, für die eine Urlaubsaktion in diesem
großen Ausmaß eigentlich nicht möglich wäre, konnten
wir mitnehmen.
Unsere Y. hat letztes Jahr auch erfolgreich die
Tagesstruktur gewechselt, da ihr Verhalten dort für die
anderen Klientinnen und Klienten nicht mehr „tragbar“
war. Der Wechsel in eine andere Tagesstruktur wurde
als sehr schwierig eingeschätzt. Das Team machte sich
auf viel Arbeit gefasst. Veränderungen sind für Y. sehr
schwer, weil sie klare, vertraute Strukturen benötigt.
Dann war aber alles gar nicht so schlimm. Wir haben
sehr rasch eine Tagsstruktur gefunden, die mit Y. sehr
gut arbeitet und die sehr engagiert ist. Y. hat sich dort