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einen Notfall, mit dem uns die Ärztinnen und Ärzte

leider recht allein gelassen haben. Daraus hat sich eine

lange Geschichte mit der Patienten-Anwaltschaft bis hin

zum Fernsehen entwickelt. Letztlich war „unsere“ Frau

G. tatsächlich ein Fall für den Bürgeranwalt.

Es ist sicher nicht unser Verdienst, dass es jetzt endlich

eine weitere zahnmedizinische Ambulanz für Menschen

mit Behinderung gibt. Aber wir glauben schon, dass der

Bericht im Fernsehen ein wenig dazu beigetragen hat.

Routinemäßig zum Arzt

In einem anderen Fall war eine ganz normale

Routinebehandlung notwendig, die allerdings mit und

für Herrn C. nicht so einfach ist. Dank sehr guter

Vorbereitung, tollen Betreuern und der Einzelbetreuerin

hat er das Ganze nicht nur irgendwie überstanden,

sondern wirklich großartig gemeistert!

Im Vorjahr mussten wir für eine einfache Blutabnahme

noch ins Krankenhaus fahren. Da musste Herr C. ruhig

gestellt werden. Heute hat er die Blutabnahme sehr

entspannt in der Wohngemeinschaft über sich ergehen

lassen. Als Draufgabe hat dann sogar noch ein EKG

funktioniert. Damit hätten wir eigentlich gar nicht

gerechnet!

Im Karree St. Marx haben die Betreuerinnen und

Betreuer ihren Klientinnen und Klienten das

beobachtete Wohlbefinden in den Mund gelegt.

Frau L.: „Ich habe kein Gebiss gehabt. Deshalb habe ich

mein Essen nur püriert bekommen. Heute bekomme ich

das Essen wie alle anderen auch. Medikamente muss

ich auch nicht mehr nehmen!“

Vom Rückzug zum Ausflug

Frau H. erzählt: „Früher habe ich mich immer in mein

Zimmer zurückgezogen und konnte auch nicht bei den

anderen essen. Mich auf einen Ausflug mitzunehmen

war nicht vorstellbar. Ich bekomme jetzt immer weniger

Medikamente. Dadurch kann ich mich viel besser

wahrnehmen und spüren. Heute nehme ich an

Gruppenaktivitäten teil, ohne dass ich meine

Mitbewohnerinnen und Mitbewohner einschränke. Ich

freue mich, dass ich heuer wieder mit allen eine Woche

auf Urlaubsaktion fahren kann. Außerdem gehe ich jede

Woche in die Therme und auch Reiten. Ich kann meine

Gefühle ausdrücken. Ich kann lachen und weinen. Ich

kann meinen Betreuerinnen und Betreuern vermitteln,

was ich will. Dadurch hat sich meine Lebensqualität

stark verbessert. Das gibt mir Sicherheit. Ich kann mich

leichter entspannen.“

Herr E. sagt: „Mit mir konnte man lange keinen

Arztbesuch erledigen, aber heute begrüße ich jeden

Doktor mit einem Händedruck.“

Zahn um Zahn

Schon wieder gibt es eine Zahngeschichte, aber