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KIaus Dianabad!
Ehrliche Freundschaften, schöne Überraschungen und
wunderbare Erlebnisse, wie man sie im Leben nicht oft
findet: Der Besuchsdienst bietet mehr als auf den
ersten Blick erkennbar ist.
Klaus ist ein aufgeweckter junger Mann. 29 Jahre alt
und an vielen Dingen interessiert: Umwelt,
Psychologie und Soziologie. Doch am meisten
interessiert ihn der Mensch. Seit zwei Jahren besucht
der ausgebildete Masseur regelmäßig den 24jährigen
Patrick in der vollbetreuten Wohngemeinschaft in der
Darwingasse.
Einmal im Monat kommt er, um mit Patrick etwas zu
unternehmen. „Mir geht es darum, mit Patrick eine
schöne Zeit zu haben, er soll sich freuen und schöne
Dinge erleben“, erklärt der ehemalige Angestellte eines
Servicecenters. Zum Besuchsdienst kam Klaus durch
seine Mitbewohner, die beide im Bereich der
Behindertenbetreuung tätig sind. Schnell war klar:
Klaus und Patrick, das passt.
Ein Freund
„Beim ersten Treffen waren wir noch zu dritt“, schildert
er das unkomplizierte Kennenlernen. „Patrick war mir
auf Anhieb sympathisch und wir haben einen guten
Draht zueinander. Obwohl es für mich natürlich nicht
immer leicht ist, zu erkennen, ob Patrick sich wohlfühlt
und wie seine Stimmung ist. Denn Patrick ist Autist.“
Das tut ihrer Freundschaft allerdings keinen Abbruch.
„Freund“, das Wort gebraucht Klaus wenn er von
Patrick spricht. Er weiß, was er liebt – Coca Cola und
Hot Dogs, Schwimmen, Windräder und Hubschrauber!
Besonders gefreut hat es mich“, berichtet der junge
Mann stolz von seinen Erfahrungen nach zwei Jahren
Besuchsdienst, „als mich eines Tages jemand aus der
Darwingasse angerufen hat. ‚Hallo Klaus‘ hieß es am
anderen Ende der Leitung, „hier möchte dich jemand
sprechen.“ Schon nach kurzer Zeit hörte ich die Stimme
von Patrick: Klaus Dianabad!“ Für jemanden, der sonst
kaum mit seiner Umwelt kommuniziert, ist das ein
kleines Wunder.
Einmal ohne Gruppe
Nach seiner langen Erfahrung mit Patrick, hat sich Klaus
nun entschlossen, eine Ausbildung als
Behindertenbegleiter zu machen. „Ganz gleich wie der
Tag beginnt, wenn ich am Nachmittag einige Stunden
mit Patrick verbracht habe, bin ich nachher besser
aufgelegt“.
Wie alle anderen Bewohner der Wohngemeinschaften
freut sich Patrick, wenn ihn jemand abholt. Wenn er
etwas alleine unternehmen kann – einmal ohne
Gruppe, in der man sich die Aufmerksamkeit teilen