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Abendroutine erledigt, das Abendessen vorbei und es
mit einem Wort schon sehr ruhig ist: Der Betreuer von
Ferdinand Huber entscheidet in Absprache mit den
anderen BetreuerInnen, dass er um eine Stunde früher
seinen Dienst beendet. Somit hat er schon eine Stunde
für die Begleitung zum Fußballmatch zur Verfügung.
Auf diese Weise lassen sich Dinge verwirklichen, die
zuvor nur schwer machbar waren.
So haben alle etwas davon. Ferdinand Huber geht zum
Match. Der Bezugsbetreuer besucht mit ihm eine
interessante Veranstaltung. Und trifft nach
früherem Dienstschluss seine Freunde eine Stunde
früher. Und Auftakt optimiert die Personalkosten.
Ab 1. Jänner 2015 wird das Modell – wir nennen es
FLEX-Stunden – in allen Einrichtungen umgesetzt
werden.
„Im Himmel mit den Engeln schmusen“
Das war der Titel einer KundInnen-Zufriedenheitsstudie
aus dem Jahr 2010.
Die Sexualität, die Entwicklung einer Identität als
geschlechtliches Wesen, die Sehnsucht nach Zärtlichkeit
und Befriedigung sind selbstverständliche Bestandteile
unseres Lebens.
Sie auch leben zu können ist nicht leicht. Schnell stoßen
wir an Grenzen. Umso mehr gilt das für Menschen, die
viel Unterstützung im Alltag brauchen.
Damit es nicht nur beim Wunsch bleibt, erst im Himmel
mit den Engeln schmusen zu können, widmeten wir
diesem Thema 2014 ganz besondere Aufmerksamkeit.
Ziel ist neben der Erstellung eines eigenen Konzepts,
wie in der Organisation mit diesem Themenkreis
umgangen wird, ein ganz praktisch orientiertes Angebot
an Unterstützung für unsere UnterstützerInnen: Vom
Einstellungsgespräch über entsprechende
Weiterbildungen bis hin zu speziell geschulten Personen
soll das Angebot reichen.
Und wir wissen, dass wir hier einen Prozess in Gang
setzen, der mit dem Jahr 2014 nicht abgeschlossen sein
kann. Aber wir wollen uns auf den Weg machen.