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Am Anfang stand „Road Runner“, die finke Comic-Figur, die gegen den Kojoten „Wile. E. Coyote“ immer gewinnt. Nein, das war eigentlich nicht ganz der Anfang. Am Anfang war die Baustelle einer noch nicht ganz fertgen Wohngemeinschaf in einem noch nicht ganz fertg renovierten Haus, die dem Team einiges abverlangt hat. „Wir haten einen Steg zum Hineinlaufen“, erzählt Christan Franke von dieser Zeit. Das Wohnen am Bau habe schon so seine Herausforderungen und Tücken parat gehabt. Das ständige Improvisieren im Alltag hat das Team von Anfang an schon sehr zusammen geschweißt. Für die Bewohnerin-nen und Bewohner, die schon da waren, hate dieses ungewöhnli-che Leben auch einen großen Spaßfaktor.

Rituale als Lebenselixier

Aus dem Team eine gut funktonierende Mannschaf zu machen, war die Devise, eine Mannschaf, die durch ihre Einzigartgkeit heraus-stcht. Die sehr lebhafe Geschichte der Besiedlung war dabei sicher ein wesentlicher Faktor. „Sich durch eigenes Zutun und Handeln ein Umfeld zu erobern, das schweißt schon zusammen“, so Franke. Die-ser Geist lebt eben auch heute noch fort – viele Jahre danach.

Ganz wichtg in dieser Geschichte ist natürlich auch das erste T-Shirt gewesen, das jeder „Darwiner“ (also Synonym für eine/n BewohnerIn der Wohngemeinschaf in der Darwingasse) bekommen hat. Gemeinsame Kleidung verbindet eben auch! Als Symbol prangte der eingangs ziterte Road Runner und dann wurde aus der Bezeichnung „Darwiner“ die „Darwinner“, was wiederum die Assoziaton zur eng-lischen Übersetzung des Gewinners zulässt. Alles klar?

So sind die „Darwinner“ zunächst einmal geboren und in der Zwischenzeit auch zu einem unverwechselbaren Begrif geworden. „Rituale sind sehr wichtg für die Gruppe! Rituale sind etwas, das nur der Gruppe gehört und was eben das Zusam-

mengehörigkeitsgefühl fördert.“ Da waren zunächst eben einmal das T-Shirt und dann der gemeinsame Urlaub. „Auch wenn es manchmal schwer ist, schauen wir, dass immer alle gemeinsam auf Urlaub fahren können.“ Anders würde es von der Gruppe auch gar nicht mehr akzeptert werden. Es müssen alle mit! Eben auch füreinander da sein, gemeinsam genießen, sich gegenseitg helfen.

So haben sich unzählige Rituale in der Wohngemeinschaf eingebür-gert. Die Geburtstage gehören dazu und das Ritual Weihnachten ist schon eine Wissenschaf für sich geworden, gibt Christan Franke zu, „denn dieses Weihnachtsritual beginnt schon einmal damit, dass die Gruppe aufs Land fährt, um den Weihnachtsbaum selbst zu fällen!“ Natürlich genehmigt, natürlich unter fachkundiger Assistenz. Dann wird der Baum selbst nach Wien chaufert. Und dieser Baum muss in jedem Fall bis an die Decke reichen und in einem bestmmten Eck stehen, sonst ist es eben kein richtger Weihnachtsbaum.

Das Schmücken gehört natürlich ebenso dazu wie Kekse backen und auch das große Essen. Auch da gibt es ein absolutes Muss: Raclete! Was anderes gilt zu diesem Anlass nicht. Dann kam einmal ein ganz bestmmtes Weihnachtsgedicht dazu und neuerdings, so erzählt Franke, zählen auch Weihnachtslieder zum Repertoire der Weihnachtsrituale!

Geist der Gemeinsamkeit

Diese Aktvitäten steigern für die Bewohnerinnen und Bewohner ihr Selbstbe-wusstsein. Man lernt auch aufeinander einzugehen, sich zu achten. Das ist für das bunte Gemisch an Klientnnen und Klienten, die in der Darwingasse wohnen, von Anfang an nicht unbedingt selbstverständlich gewesen. Reicht doch die Palete der Menschen, die hier wohnen, von Nonverbalen über Menschen mit psychi-schen Behinderungen bis hin zu einer blinden Klientn.

Vom Bewohner zum Gewinner

Begonnen hat alles auf einer Baustelle. Heute weiß jeder bei Aufakt was ein „Darwinner“ ist. Dazwischen liegt die Geschichte eines wachsenden Zusammengehörigkeitsgefühls. Markenbildung würden Marketngexperten heute sagen! Beispiel: Wohngemeinschaf Darwingasse. Christan Franke, der dienstälteste Leiter einer Einrichtung bei Aufakt plaudert aus dem Nähkästchen!

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