This is a SEO version of Jahresbericht_2011_web. Click here to view full version
« Previous Page Table of Contents Next Page »22
insgesamt fünf Ebenen des Wohlbefndens keineswegs gerecht wird. Erst die zu-sätzliche Konzentraton auf soziales, aktvitätsbezogenes und emotonales Wohl-befnden bewirkt letzten Endes, dass Menschen mit Behinderung sich wohlfühlen, weil es ihnen aus ihrer subjektven Sicht kaum an etwas fehlt.
Das gestegene soziale Wohlbefnden zeigt sich vor allem im rücksichtsvollen Um-gang der BewohnerInnen untereinander. Lediglich eine Bewohnerin setzt den Mundraub weiter fort. Drei weitere BewohnerInnen haben jedoch innerhalb von eineinhalb Jahren gelernt, dass es sich nicht gehört, anderen MitbewohnerInnen das Essen und Trinken wegzunehmen.
Das materielle Wohlbefnden zeigt sich darin, dass die meisten BewohnerInnen in der Zwischenzeit ihre Einzelzimmer schätzen und sich vermehrt dort aufalten. Sie fühlen sich auch ausreichend mit Essen und Trinken versorgt, was für die meisten BewohnerInnen einen besonders hohen Stellenwert hat. Auch die Physiotherapieeinheiten, das Ausgehen und Einkaufen schafen materielle Zufriedenheit.
Auf ein aktvitätsbezogenes Wohlbefnden wird im Betreuungsalltag ebenfalls großer Wert gelegt. Hilfe zur Selbsthilfe wird in der WG groß geschrieben. Lediglich beim Einbeziehen ins Einkaufen lässt sich keine Systematk erkennen, (…) Kurze Spaziergänge werden hin-gegen of ermöglicht. Besonders gut funktoniert das Aus- und An-ziehen von Schuhen und Kleidung sowie das Auf- und Zurücktragen des Geschirrs.
Die meisten BewohnerInnen fühlen sich in der WG wohl, was vor allem durch eine sehr wertschätzende Kommunikation der engagierten Betreuungspersonen sichergestellt wird. Emotionales Wohlbefinden nimmt im Betreuungsalltag einen hohen Stellenwert ein. Die BewohnerInnen werden mit ihren unterschiedlichen Verhaltensweisen respektert und so gut wie möglich nicht bevormundend behan-delt.
Strahlende Augen
Über den Bewohner, dessen Mutter sich wünscht, dass das Strahlen in seinen Augen erhalten bleibt, schreibt er in seinem Beobachtungsprotokoll:
Herr P. zeigt wie bereits bei meinem Besuch vor eineinhalb Jahren ein sehr ausge-glichenes Wesen. Am liebsten setzt er sich im Türkensitz auf den Boden und dreht sich dort ab und zu im Kreis, was ihm ofensichtlich großen Spaß macht.
Als ich ihm über die Haare streichle, wie er es selbst of tut, ist ihm das nicht be-sonders recht. Er zeigt es an, indem er sich ein paar Mal mit schnellen Handbewe-gungen am Hinterkopf massiert und wegdreht. Herr P. hält seinen Kopf of schief, dabei kommt er seinem jeweiligen Gegenüber ganz nahe, was ihm ebenfalls ein besonderes Vergnügen bereitet, er lacht meist nach einer derartgen Annäherung.
Sieht es nicht ganz danach aus, dass es gelingen könnte, das Strahlen in den Augen zu erhalten?
Nicht alle 11 Lebensgeschichten sind gleich. Sie sind so verschieden, wie die Menschen, zu denen sie gehören. Und nicht für alle wird diese Wohngemeinschaf für immer das optmale Umfeld sein. Aber darin unterscheiden sie sich nicht von anderen Menschen. Und das ist gut so.
This is a SEO version of Jahresbericht_2011_web. Click here to view full version
« Previous Page Table of Contents Next Page »