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Die Rede ist von einer Wohngemeinschaf, die von Aufakt nach jahrelanger Vor-arbeit und monatelanger intensiver Vorbereitung im Oktober 2009 eröfnet wur-de. Im 3. Bezirk, eingeplant in einer neuen Wohnhausanlage auf den ehemaligen Schlachthofgründen, im Karree Sankt Marx.
Woher der zweite Teil des Namens stammt, mag jeder selber re-cherchieren - die Namensgleichheit mit dem berühmten Philo-sophen des dialektschen Materialismus ist zufällig. Der erste Teil jedoch nimmt Bezug auf das Entstehen eines neuen Viertels, den quadratschen Grundriss der meisten von unterschiedlichen Bauträ-gern geplanten und errichteten Häuser und nicht zuletzt auf die Ge-schichte des Baugrunds und dem dort vorbereiteten, für Schnitzel, Schweinsbraten und Koteletts gleichermaßen beliebten Teil des Hausschweins.
Unterschiedliche Herkunft
Das Besondere an dieser Wohngemeinschaf, von denen es viele ähnliche und doch unvergleichbar andere in Wien gibt, ist, dass sich dort die Bewohnerinnen- und Bewohnergruppe bezogen auf ihre Herkunf auf besondere Weise zusam-mensetzt.
Sechs Menschen wohnten unterschiedlich lange – aber zumeist geraume Zeit – nach einer of langen Phase eines Aufenthaltes in einem psychiatrischen Kranken-haus noch weiter im selben Teil der Stadt in einem Förderpfegeheim am Gelände des Oto Wagner Spitals (OWS). Ein Umzug von dort bedeutete nicht nur einen Wechsel vom parkartgen Krankenhaus-Gelände am Stadtrand, sondern auch ei-nen Wechsel in völlig andere Strukturen.
Ein Bewohner und zwei Bewohnerinnen kamen aus einer Familie in die Wohnge-meinschaf, eine Änderung, die zwar weniger die Lage in der Stadt betraf, aber eine zumindest ebenso große Veränderung in Bezug auf das Wohnen in einer so großen Gruppe.
Zwei Frauen kamen aus anderen Wohngemeinschafen, durfen also als die Erfahrensten gelten, dennoch war auch für sie das Leben mit der neuen Gruppe eine spannende Herausforderung.
Die meisten der Bewohnerinnen und Bewohner können ihre Wün-sche, Bedürfnisse und Anforderungen an die Betreuerinnen und Betreuer nicht mitels Sprache artkulieren. Manchen stehen einige Worte zur Verfügung, wenige reden gern und viel. Unterstützungs-bedarf haben sie in vielen Lebensbereichen, wie beim Essen, der Kontnenzversorgung, der Körperhygiene. Diese zu bekommen ist aber klarerweise nur die Voraussetzung dafür, all die Ansprüche stellen zu können, die ein Leben voller Bedürfnisse an uns alle stellt. Und bei der Befriedigung dieser Bedürfnisse zumindest ein wenig unterstützen zu können, ist eine wesentliche Aufgabe der Betreuung - die Zufriedenheit mit der gebotenen Lebensqualität ein vorrangiges Ziel unserer Arbeit.
Hinsehen und auswerten
Die Zufriedenheit von Kundinnen und Kunden zu erheben ist ein schwieriges Un-terfangen – speziell bei Menschen, die sich nicht mit Worten äußern, die nicht in der Lage sind, Umfragebögen auszufüllen.
Die Alternatve ist hinzusehen, sensibel selbst in die Situaton zu gehen und zu be-
1 Wohngemeinschaf – 11 Menschen – 11 Lebensgeschichten
Nicht of haben wir die Gelegenheit dabei zuzusehen, wie Menschen aus unterschiedlichsten Lebenssituatonen in eine gemeinsame Wohnung ziehen, dort lernen, miteinander zu leben, trotz all der Schwierigkeiten, die das Leben in einer so großen Gruppe macht, trotz all der Hindernisse, die ein Leben in einer völlig neuen Umgebung bietet, trotz all der Ängste und Verunsicherungen, die da-durch entstehen, dass Gewohntes nicht mehr gilt und Vertrautes ohne Einverständnis verschwunden ist. Mag. Robert Winklehner betrachtet die Situaton.
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