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Die ersten Schritte in die Freiheit

Auf einmal stand der Vater wieder vor der Türe. Er

wollte wieder Kontakt aufbauen. Und die kleine

Schwester wollte er auch aus dem Heim nehmen.

Herbert Fuxberger hat sich in dieser Situation überlegt,

was er tun kann. Er erklärt seine schwierige

Entscheidung: „Es war die Frage: Was passiert mit

meiner kleineren Schwester. Ich habe dann

entschieden, dass ich im Heim bleibe. Daher ist meine

Schwester auch im Heim geblieben.“

Nach Abschluss der KFZ-Mechaniker-Lehre, mit 19 ½

Jahren, ist er dann aus dem Heim in eine eigene

Wohnung gezogen. Nach der Lehre wurde er gekündigt.

Dann hat er sich zum Bundesheer gemeldet. In

Zwölfaxing hat er als Panzerfahrer und Funker Dienst

gemacht.

Der Kummer mit der großen Liebe hat auch in dieser

Zeit begonnen. An diese Zeit erinnert er sich noch sehr

genau: „Ich habe damals eine Tanzschule besucht. Ich

war aufgeregt wegen einem Leistungsabzeichen, ärger

als bei der Gesellenprüfung. Ich habe keine

Schrittfolgen mehr gewusst. Mit welchem Fuß man zu

tanzen beginnt.“

Die erste Liebe

Aber sie ist ihm ins Auge gestochen. „Wir haben uns bei

einem Kurs getroffen, bei dem ich wegen

Männermangel ausgeholfen habe. Eigentlich war ich ja

immer ein eher schüchterner Mensch. Aber wir haben

gleich begonnen zu reden. So sind wir zusammen

gekommen. “

Diese Beziehung hat dann ein halbes Jahr gehalten. Am

Telefon hat er dann den Laufpass bekommen. Er erzählt:

„Das dürfte der Grund gewesen sein, warum ich den

Boden unter den Füssen verloren habe. Ich habe dann

zehn Jahre keine Beziehung mehr gehabt.“

Viel Arbeit und kein Geld

In seinem Kummer hat er sehr viel gearbeitet. Neben

der Arbeit beim Bundesheer hat er noch als Zusteller

bei einem Pizzadienst gearbeitet. In beiden Jobs ist er

schnell jeweils auf eine Arbeitszeit von 40 Stunden pro

Woche gekommen, in Summe 80 Stunden pro Woche.

Wenn er dann einmal nicht gearbeitet hat, hat er das

Geld auch großzügig ausgegeben. Irgendwann einmal,

hat er mehr Geld ausgegeben, als er verdient hat. Und

der Schuldenberg ist immer größer geworden. Bei

Einreichung der Schuldenregulierung ging es um eine

Summe von 56.000 Euro. Das war 2006.

Vorher aber: 2003 ist er wegen Zahlungsrückständen

delogiert worden. Bei einem Bekannten konnte er dann

wohnen. Dann hat er eine Frau kennen gelernt. Das hat

dann zu Selbstmordversuchen geführt. Danach ist er in

Therapie gekommen.