Die schönste Zeit des Jahres ist eindeutig der Urlaub. Nicht alle können sich Urlaub leisten. Doch mit Unterstützung gibt es jedes Jahr eine schöne Urlaubsaktion.
Clemens Schober war einer der Initiatoren der diesjährigen Urlaubsaktion, die durch die Unterstützung der Österreichischen Lotterien ermöglicht wurde. Aus seiner Sicht fasst er kurz diese gelungene Urlaubsaktion zusammen. Ergänzt wird das Urlaubstagebuch durch zahlreiche Fotos und die persönlichen Aufzeichnungen von 2 Teilnehmern der Urlaubsaktion. Freddy Haruda und Mario Thellmann schreiben aus ihrer Sicht, wie der Urlaub abgelaufen ist.
Zunächst ist einmal Clemens Schober am Wort.
Die professionelle Sicht der Dinge
Gemeinsam mit einem Kollegen wollten wir etwas Neues anbieten. Nämlich einen Urlaub, an dem Bewohnerinnen und Bewohner aus verschiedenen Wohngemeinschaften mitmachen können. Eine Voraussetzung für die Durchführung dieser Urlaubsaktion war, dass sich mindestens drei Gruppen anmelden. Eine Gruppe besteht aus einem Betreuer oder einer Betreuerin und drei Klientinnen und Klienten aus einer Wohngemeinschaft.
Ausführliche Information führt zum Erfolg
Zunächst wurden alle Personen, die für diese Urlaubsaktion in Frage kommen, ausführlich informiert. Es gab erste Informationen auf Flugblätter, die in allen Einrichtungen verteilt wurden. In persönlichen Gesprächen bekamen Interessentinnen und Interessenten weitere Information zu diesem Urlaub.
Insgesamt 4 Gruppen hatten Interesse an diesem Urlaub, der uns nach Kärnten führen sollten. Ganz wichtig war jedoch die finanzielle Unterstützung der Österreichischen Lotterien, durch die die Durchführung der Urlaubsaktion erst möglich gemacht wurde. Der Urlaub wurde dadurch für alle Teilnehmenden erschwinglich. Also machten sich 12 Menschen mit Behinderungen und 4 Betreuerinnen und Betreuer auf den Weg in einen spätsommerlichen Urlaub.
Vor dem Urlaub ein Kennenlernen
Ich durfte als Betreuer den spannenden Prozess vom Entstehungsprozess bis nach dem Urlaub mit organisieren. Wir machten vor der Urlaubsaktion zwei Treffen, an denen sich alle kennenlernen konnten und es wurden vorab einige Ideen zu Aktivitäten gesammelt.
Nun zum Urlaub. Mitte September ging es los.
Ein Teil der Gruppe fuhr mit einem Flixbus-Taxi zur Unterkunft. Der andere Teil fuhr mit einen ausgeliehenen Bus nach Kärnten. Ziel war das Hotel Garni Koralmblick der Familie Rudolf Wank, in St. Kanzian am Klopeiner See,
Die Urlauberinnen und Urlauber hatten ihre Zimmer in einem Stockwerk des Hotels und waren so unter sich. Sie bekamen täglich ein Frühstücksbuffet und ein Hallenbad stand zur Verfügung.
Das Wetter war anfangs sehr verregnet. Doch wir schafften es dennoch, die Tage gut zu nutzen. Wir konnten einen Ausflug zum Wörthersee machen. Ein Spaziergang rund um den Klopeiner See konnten wir auch in Angriff nehmen. Und ein Ausflug zum Affenberg hat den Teilnehmerinnen und Teilnehmer ebenfalls viel Spaß gemacht. Auch die Angebote im Hotel wie beispielsweise das Hallenbad wurden ebenfalls viel genutzt. Zwei Urlauber aus der Wohngemeinschaft Ketzergasse diktierten täglich ein Urlaubstagebuch, aus dem können weitere Details entnommen werden.
Eine gelungene Urlaubsaktion
Abschließend kann ich aus meiner Sicht sagen, dass es eine gelungene Urlaubsaktion war:
- Die Ausflüge wurden gut angenommen: Die Urlauberinnen und Urlauben konnten selbstverständlich mitentscheiden.
- Das Hotel war sehr passend: Das Hallenbad wurde täglich genutzt. Wir waren im Hotel ganz alleine. Unsere Gruppe konnte sie sich daher dementsprechend im Hotel ausbreiten.
- Die Bewohnerinnen und Bewohner der verschiedenen Wohngemeinschaft gingen aufeinander zu. Sie zeigten keine Scheu, Kontakt zu den anderen Urlauberinnen und Urlauber aufzubauen.
- Alle meinten auch nach dem Urlaub, dass es schön war und sie mit dieser Aktion sehr zufrieden waren.
Das Urlaubstagebuch
Die folgenden Zeilen stammen von den beiden Urlaubern Mario Thellmann und Freddy Haruda.
Montag
Wir sind um 8 Uhr aufgestanden und sind um halb elf weggefahren. Mit dem Bus fuhren wir zum Klopeiner See. Beim Hotel trafen wir die anderen Urlauber von den anderen Wohngemeinschaften. Wir haben die Koffer ausgepackt, dann sind wir spazieren gegangen. Wir sind zum Klopeiner See gegangen und sind auf einen Kaffee eingekehrt. Nach dem Kaffeehaus sind wir zurückgegangen und haben in einem Restaurant Abend gegessen. Als wir satt waren, gingen wir in unser Hotel und haben im Zimmer ferngesehen. Jeder machte was er wollte. Das Wetter war den ganzen Tag schirch: Regen, kalt, trüb.
Dienstag
Der Tag hat gemütlich angefangen. Clemens hat uns aufgeweckt. Dann putzen wir unsere Zähne. Dann gingen wir zum Frühstück. Das Frühstück war gut, es gab Aufstriche, Extrawurst, Käse, Kaffee, Semmeln und Saft. Nach dem Frühstück gingen wir zum Auto und fuhren nach Klagenfurt. Wir sind mit einem Schiff am Wörther See gefahren. In Velden am Wörthersee waren wir in seinem Kaffeehaus. Wir kauften ein paar Souvenirs. Wir haben unsere Wurstsemmeln gegessen und fuhren mit dem Schiff wieder zurück. Am Abend fuhren wir mit dem Bus wieder zurück. Dann waren wir Abendessen, wieder im gleichen Restaurant. Es regnete heute den ganzen Tag sehr stark.
Mittwoch
Heute wird das Wetter schön. Nach dem Frühstück gingen wir zum Klopeiner See. Wir gingen an der Promenade bis zum anderen Ende vom See. Dazwischen gingen wir beim Seezugang von einem Campingplatz direkt bis zum See. Wir durften uns dort ein paar Stunden aufhalten, ohne Eintritt zu bezahlen. Der Besitzer gab uns allen ein Eis. Da wir dann schon müde waren, wollten Freddy und ich nicht mehr Radfahren. Wir fuhren zurück in unser Hotel. Wir kauften eine Jause und haben gemeinsam mit allen anderen im Speisesaal gegessen.
Donnerstag
Da sind wir dem Bus zum Affenberg gefahren. Dort haben wir die Affen angeschaut. Wir machten eine Führung durch den Wald und sahen viele Affen. Die kamen sehr nahe zu uns. Danach haben wir dort gegessen: Burger, Frankfurter, Pommes. Am Nachmittag war Freddy im Hallenbad schwimmen. Mario war noch beim See und hat dort Eis gegessen. Am Abend haben wir Pizza bestellt. Die haben wir dann mit allen anderen gegessen.
Freitag
Wir waren frühstücken. Dann trugen wir das Gepäck zum Auto, gaben es in den Kofferraum und dann sind wir heimwärts gefahren. Bei einer Raststation fuhren wir auf den Parkplatz, stellten das Auto ab, tranken unser Getränk und fuhren dann wieder weiter nach Hause.
Fotos: Clemens Schober
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