Jetzt ist es ein Klassiker … das Bowling-Turnier …
Es war Freitag.
Wien, 17. Bezirk.
Kurz nach 16:00 Uhr.
Anspannung grub tiefe Falten in konzentrierte Gesichter, setzte Adrenalin frei.
Bewegungsabläufe verselbstständigten sich, wurden zu automatisch ablaufenden Reflexen.
Der Instinkt siegte über die Angst.
Der Gedanke, die Absicht wurde zur kinetischen Energie.
Der Wille zum Sieg ließ alle Nebengeräusche verstummen, versetzte in Trance.
Feinste akustische Unregelmäßigkeiten erhoben sich zu alarmierenden Sirenen.
Kaum wahrnehmbare Abweichungen in lange geübten Bewegungsabläufen verursachten plötzlichen Stress.
Tunnelblick.
Bei jedem.
Gute zwei Stunden lang.
Dann war das Bowling-Turnier 2014 Geschichte.
Wimbledon ist ein Jahrmarkt dagegen.
So ganz weit hergeholt sind die Beobachtungen, die da oben zu lesen sind, nicht. Die Konzentration war dieses Mal richtig zu spüren, das Bemühen ernst gemeint, die Dynamik greifbar, die Nervenstränge sangen ein spannendes Lied.
Einige Bilder sprechen dazu eine eigene deutliche Sprache.
Und: Niemand lachte über eventuell kurios anzusehende Wurftechniken. Es war einfach ok, das gehörte einfach dazu. I do it my way …
Ich habe Patrick gesehen, der eine ganze Runde damit verbrachte, die Kugel jedes Mal in eine der beiden Rinnen zu versenken. Und sich furchtbar darüber ärgerte. Der in der zweiten Runde immer noch dabei war, unentwegt, unerbittlich, unbeirrt. Und dann krachte es im Gebälk. Ein Strike folgte dem anderen … auch unentwegt, unerbittlich, unbeirrt.
Ich habe KlientInnen aus dem KSM gesehen – zum ersten Mal dabei. Keine Ahnung vom bowlen. Aber sie waren DA! Und haben es versucht. Mit Hilfestellung. Da ging es nicht um die Points. Nicht um den Sieg. Nicht um eine Urkunde. Da ging es darum, auch jemand zu sein, der dabei ist.
Gelungen, Glückwunsch, das nächste ist dann das Wuzzel-Turnier im Herbst. Ihr seid herzlich dazu eingeladen!
Lieber David, herzlichen Glückwunsch zu diesem Turnier und DANKE für die Organisation, auch an alle, die dabei mitgeholfen haben.
Noch mehr Bilder gibt´s HIER.
Bilder/Text: Christian Franke
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