Wenn ein Mitabeiter zu einem Fest zu spät kommt, sich zwischen Schrebergärten verläuft und was er dann so erlebt, soll hier kurz berichtet werden.
Wenn man wie ich, schreibt eben dieser Mitarbeiter, erst später zum Jahresfest kam und dann noch aus einem inhaltsschweren Seminar, zeigte sich die Welt aus einer vollkommen ungewohnten Sicht – und es war ein Erlebnis.
Erst ein paar hundert Meter zu Fuß durch angeherbstete Natur, Kastanien vor sich her kickend, das „Schutzhaus“ suchend, nach dem Freitags-Verkehr das Grün genießend und kurz vor einem 14-tägigem Urlaub tauchte ich in eine verkehrte Welt ein.
Hier war plötzlich und ohne Übergang „normal“, wer anders war. Anders im Aussehen, anders in den Bewegungen, anders im Sprachlichen. Ich wurde sofort Mitglied einer Minderheit. Die Minderheit der BetreuerInnen und MitarbeiterInnen der Zentrale von Auftakt, die Minderheit der ihren Geschäften nachgehenden KleingärtnerInnen, die sich durch die Gruppen unserer draussen stehenden KlientInnen ihren Weg bahnen mussten und der Minderheit des schwer arbeitenden Bedienungspersonals des „Schutzhauses Wasserwiese“. Und der Minderheit der Gäste unserer KlientInnen wie Eltern etc.
Und das war alles gut so.
Es war das Fest der KlientInnen, also das Fest der Mehrheit. Mit gutem Essen und Trinken, vielen Plaudereien und – natürlich – mit viel Musik. Sie kam wie beim 10-Jahresfest von der Gruppe „Hardworkers“ (auch ein Teil der festlichen Mehrheit) und traf mit ihrem gemischten Repertoire ausgezeichnet den Geschmack. Was sich in vielen Tänzen, zu zweit, zu dritt, alleine, begeisterten Augen und immer wieder auflebendem Applaus niederschlug.
Ich sah viele glänzende Augen, nahm viel Begeisterung und ansteckende Freude auf – und sie war echt und ehrlich. Hat mir besser gefallen als jede Opern-, Trachten-, Jäger- oder sonstige Ballimpressionen.
Bitte nächstes Jahr wieder!!!
Ich glaube, dann komme ich wieder später …
Text und Bild: Christian Franke
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