Wir haben in unserem Urlaubstagebuch geblättert. Eine Reise in den vergangenen Sommer. Ermöglicht haben den Urlaub die Österreichischen Lotterien.
Auszeit von der Stadt. Erholung im schönen Salzkammergut. Bewohnerinnen und Bewohner vom Teilbetreuten Wohnen machten erstmals gemeinsam Urlaub. An einem Sonntag im Juni begann die große Reise. 14 Klientinnen und Klienten sowie 4 Betreuerinnen und Betreuer trafen sich zur Abreise im Büro des Teilbetreuten Wohnens am Mariahilfer Gürtel. Von dort ging es zum Westbahnhof ums Eck.
Für viele das erste Mal Urlaub
Ein Teil der Gruppe war noch recht müde und ruhig. Andere waren fit und aufgeregt. Aber allen gemeinsam war die Vorfreude auf ein paar Tage Urlaub und Entspannung. Diese Tage wollten alle Beteiligten im beschaulichen Bad Goisern verbringen. Auf jeden Fall weit weg von der Stadt. Für viele der Klientinnen und Klienten gibt es nämlich sonst nicht die Möglichkeit ein paar Tage außerhalb von Wien zu verbringen. Das hat manchmal finanzielle Gründe oder weil es keine Urlaubsbegleitung gibt.
Das Salzkammergut war von Anfang an eine sehr beliebte Destination bei den Teilnehmern der diesjährigen Urlaubsaktion. Dass sich diese Fahrt lohnte, stellte sich spätestens bei der Ankunft im schönen Bad Goisern heraus. Außerdem ist es auch noch der Heimatort von David Schenner, der die Beratungsstelle Teilbetreutes Wohnen am Standort Mariahilfer Gürtel leitet. Die Berge, die Seen, die schönen kleinen Orte, die alle schon vom Zug aus bewundern konnten, machten Lust auf mehr.
Im Salzkammergut da ka ma guat lustig sein…!
Nachdem wir die Zimmer beim Moserwirt, einem urigen Hotel und Wirtshaus mitten im Herzen von Bad Goisern, bezogen hatten stärkten wir uns nach der anstrengenden Anreise mit guter Hausmannskost. Doch zunächst war bei allen die Freude sehr groß, da es für alle ein Einzelzimmer gab.
Dann war eine kleine Pause angesagt: Manche ruhten sich aus, andere mischten sich gleich unter die Einheimischen im benachbarten Café Irmi, um eine Runde Darts zu spielen. Nach dieser Pause machten wir uns auf den Weg, um in einer ersten Runde durch Bad Goisern zu spazieren und den Ort zu erkunden. Nachdem mit David Schenner ein Ortskundiger mit dabei war, führte er die Truppe durch den Ort und‚ zeigte die Sehenswürdigkeiten des Ortes.
Hungrig von der vielen frischen Landluft ließen wir den ersten Urlaubstag in der örtlichen Pizzeria ausklingen.
Auf in die Mozart-Stadt
Am zweiten Tag stand nach einem ausgiebigen Frühstück ein Ausflug in Mozarts Geburtsstadt am Programm: Es ging mit dem Bus über Bad Ischl nach Salzburg. Die Fahrt führte uns durch die malerische Landschaft des Salzkammergutes, vorbei an mehreren Seen, sowie auch an der Red-Bull-Zentrale.
Wieder war ein ortkundiger Kollege mit dabei. Andrej Jankela war hier aufgewachsen. Er führte die Gruppe nach der Ankunft am Mirabellplatz durch die Stadt. Zunächst durch den Mirabellgarten, von wo aus sich ein schöner Blick über den Schlossgarten zum Dom und darüber der Festung bot.
Gehen oder fahren?
Es wurden gleich die ersten Gruppenfotos und Selfies geschossen. Das muss ja fast sein bei so einer Kulisse. Wir spazierten in Richtung Getreidegasse, wo wir erstmal nur schnell durchgingen, da das Mittagessen im Stieglkeller schon auf uns wartete. Eine Stärkung war ja nicht unwichtig, zumal uns unser Weg anschließend hinauf auf die Festung führte. Rauf ging es dann mit der Festungsbahn.
Zwischendurch einmal ein Blick in unser Fotoalbum:
Nachdem wir den Ausblick über die Stadt bei strahlendem Sonnenschein nach allen Richtungen genossen hatten, entschied sich ein Teil der Gruppe dafür, hinunter zu gehen. Die anderen, also die bequemeren unter uns, fuhren wieder mit der Festungsbahn hinunter. Getroffen haben wir uns alle am Kapitelplatz. Die Geher waren sogar schneller wieder unten als die Fahrenden. Hier warteten zahlreiche Souvenirständen auf interessierte Kunden. Das Angebot wurde von allen geprüft. Man hat sich mit Hüten, Kappen und dergleichen ausgestattet, um unter den vielen Touristen nicht so aufzufallen.
Salzburger Attraktion
Unser Weg führte uns anschließend wieder zurück durch die Getreidegasse, wo wir bei Mozarts Geburtshaus und natürlich allerhand Geschäften und weiteren Souvenirständen vorbeigekommen sind. Um im Bus ausreichend Sitzplätze für unsere große Gruppe zu ergattern, entschieden wir uns, mit einem Bus zum Hauptbahnhof zu fahren, von wo aus uns der Bus über Bad Ischl wieder zurück nach Bad Goisern bringen sollte.
Es war gut so, denn kaum am Hauptbahnhof angekommen, konnten wir eine weitere Attraktion der Region live miterleben: den Salzburger Schnürlregen. Wobei Schnürlregen an diesem Tag noch leicht untertrieben war. Man könnte eher von einem sintflutartigen Wolkenbruch sprechen.
Aber wir hatten Glück und haben uns rechtzeitig ins schützende Gebäude des Salzburger Hauptbahnhofes gerettet. Bis wir in den Bus einsteigen mussten, war das schlimmste schon wieder vorbei, und so kamen wir trockenen Fußes wieder in Bad Goisern an. Ein bisschen Glück gehört halt auch dazu.
Nach diesem langen Sightseeing-Tag stärkten wir uns bei einem guten Essen beim Moserwirt und verbrachten dort einen gemütlichen Abend.
Wellness und die Kaiserstadt
Da die Wettervorhersage für den nächsten Tag nicht besonders gut war und der Tag in Salzburg doch recht lang und anstrengend war, planten wir den Dienstag Vormittag etwas gemütlicher. Es konnten alle ausschlafen solange sie wollten. Gegen Mittag startete ein Teil der Gruppe zu einem Ausflug in die Kaiserstadt, nach Bad Ischl, der heimlichen Hauptstadt des Salzkammergutes. Die anderen, ein kleinerer Teil der Gruppe, wollten den Wellnessbereich des Hotels genauer in Augenschein nehmen. Whirlpool und Sauna standen den Daheimgebliebenen zur Verfügung.
Wir waren in Bad Ischl dem Wetter ausgeliefert. Es hat leider beinahe den ganzen Nachmittag geregnet. Unsere gute Stimmung ließen wir uns dadurch aber nicht verderben. Wir spazierten durch die Straßen von Bad Ischl und kehrten dann beim ehemaligen k.u.k. Hofzuckerbäcker Zauner ein, wo wir uns bei einem Kaffee auch über allerhand regionale Köstlichkeiten erfreuten: Unter anderem Zaunerstollen, Kaiserschmarrn und Salzburger Nockerl wurden von uns verkostet. Die kulinarischen Besonderheiten der Region mussten ja schließlich auch auf ihre Qualität hin geprüft werden.
Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang und noch ein paar wichtigen Einkäufen ging es dann mit dem Zug wieder zurück nach Bad Goisern, wo wir abermals in unserem liebgewonnenen Moserwirt mit einem leckeren Abendessen verwöhnt wurden.
Wem der Tag noch nicht genug war, der konnte unter der exklusiven Begleitung von David Schenner das Nachtleben im örtlichen In-Lokal „Dischgu“ kennenlernen. Hier konnte Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung aufgenommen werden. Die hatten keinerlei Scheu vor uns Wienern. So mancher Wiener hatte ja auch verschiedene Wurzeln in seinem Stammbaum, die bei manchen sogar bis ins Salzkammergut führten. Also insgesamt ein lustiger Abend.
Wasser und Salz
Am nächsten Tag war das Wetter ziemlich verregnet. Die Wetter-Vorhersage hatte uns da besseres Wetter versprochen. Aber das hielt uns nicht auf, unseren Plan für diesen Tag auch durchzuziehen. Eine Fahrt nach Hallstatt inklusive der Besichtigung des Salzbergwerks stand am Programm. Nach dem Frühstück starteten wir also los. Ausgerüstet mit Regenjacken und Regenschirmen fuhren wir mit dem Zug nach Hallstatt. Die Station ist genau gegenüber des Ortes auf der anderen Seite des Sees. Also ging es mit dem Schiff quer über den See, von wo aus wir den berühmten Ort, malerisch eingebettet in die Landschaft aus See und Bergen, betrachten konnten.
Gleich nach Ankunft spazierten wir durch die schönen Gassen, um zur Talstation der Seilbahn zu gelangen, welche uns dann dem Salzbergwerk ein ganzes Stück näher brachte. Von der Bergstation bot sich ein wunderschöner Ausblick über Hallstatt und den See, den wir nur kurz genossen haben, weil bis zum Bergwerk noch ein etwa 20minütiger Aufstieg auf uns wartete.
Endlich oben angekommen, bekamen wir für die Tour durch das Bergwerk besonders modische, figurbetonte Anzüge, die wir über die Kleidung anziehen mussten. Man kann sich auf dem Foto ein Bild davon machen, wie wir ausgesehen haben.
Augen zu und durch!
So ausgestattet ging es nun „unter Tage“ – ins älteste Salzbergwerk der Welt. Im Bergwerk bekamen wir allerhand lehrreiche Informationen darüber, wie erdgeschichtlich die Salzlager entstanden sind und wann und wie sich der Abbau des Salzes entwickelt hat.
Am Weg zurück zur Seilbahn ließen wir uns den „Welterbe-Panorama-Blick“ über Hallstatt auf der Aussichtsterrasse natürlich nicht entgehen, bevor es mit der Seilbahn wieder runter in den Ort ging. Dort angekommen, war es Zeit für eine Kräftigung. Danach wollten noch einige durch den Ort und die Souvenirläden bummeln. Wem das zu fad war, der setzte sich noch auf einen gemütlichen Kaffee, bevor uns die Fähre wieder zurück zum Bahnhof brachte.
Nachdem wir mit dem Zug wieder in Bad Goisern angekommen waren, hatten wir noch ein bisschen Zeit zur freien Verfügung, bis wir dann ein letztes Mal das Abendessen beim Moserwirt genossen.
Wie für unseren letzten Abend in Bad Goisern bestellt, war zufällig am Mittwoch Abend im Kulturhaus ein lauschiges Fest mit Volksmusik im Gange. So ließen alle, die noch Lust dazu hatten, den Mittwoch-Abend bei G’stanzln, regionalem Bier und Obstsäften ausklingen.
Urlaub ist immer zu kurz
So schnell kann’s gehen – der Tag der Abreise war gekommen. Nach einem letzten Frühstück beim Moserwirt wurden die Koffer gepackt und die Zimmer geräumt. Dann brachen wir zu einer letzten Spazierrunde durch Bad Goisern auf.
Zu Mittag nahmen wir noch einen Snack in Irmi’s Café ein, bevor wir uns kurz nach 14 Uhr langsam mit den Koffern auf den Weg in Richtung Bahnhof machten. Nach 5 Tagen Erholung am Land kamen wir um 18 Uhr wieder in Wien an.
Resümee: Es war eine tolle Urlaubswoche. Wir haben eine besonders schöne Region Österreichs kennengelernt und haben viel gesehen, auch wenn wir uns mit dem Programm ein wenig nach dem launischen Wetter richten mussten. Wir haben uns die Stimmung dadurch aber nicht vermiesen lassen. Es war bei unseren Angeboten für jeden was dabei. Alle haben die entschleunigte Atmosphäre außerhalb der Großstadt, inmitten des Salzkammerguts, genießen können. Für uns ist klar: Die Urlaubsaktion war ein voller Erfolg, und nächstes Jahr soll wieder eine Region Österreichs unser Urlaubsziel werden – nur vielleicht mit etwas schönerem Wetter!
Recht herzlichen Dank
Unser aller Dank – vor allem aber der unserer Klientinnen und Klienten – gilt den Österreichischen Lotterien, ohne deren großzügige Unterstützung dieser Urlaub nicht machbar gewesen wäre. Vielen herzlichen Dank für die Möglichkeit der Umsetzung dieser Urlaubsaktion!
Wir bedanken uns auch beim Gasthof Moserwirt für die hervorragende Bewirtung und den fairen Preis.
Birgit Höbartner
David Schenner
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