Der Lauf der Dinge bringt es mit sich, dass der eine oder die andere nach einer mal langen oder längeren Zeit in einer unserer Wohngemeinschaften sich selbst in die Lage versetzt, aus der wohlbehüteten Rundum-Betreuung auszubrechen und das natürliche Bestreben eines eigenständigen Lebens in die Tat umsetzt.
Die Zeit, die ein Mensch benötigt, um sich so weit zu bringen, ist eigentlich nebensächlich – der Wunsch, dieses Ziel zu erreichen ist der Brennstoff für eine Entwicklung, die in die Selbständigkeit mündet. Der Weg dorthin ist nicht immer leicht und oft mit unbequemen Prozessen gepflastert, aber: er ist sinnvoll. Und wird dann weiter professionell begleitet von den KollegInnen des Teilbetreuten Wohnens.
Dann kommt irgendwann der Tag des Abschiedes – dass dann auch Tränen fließen, ist nach dem zum Teil langjährigen gemeinsam erlebten Lebensabschnitt ganz normal.
Umso schöner ist es dann, wenn spontan eine Einladung zur Jause in die „alte“ Wohngemeinschaft flattert. Eine Einladung in die neue, eigene Wohnung, die stolz „vorgeführt“ wird. Eingerichtet nach eigenem Geschmack. Mit eigenem Geld. Ein kleines eigenes Reich. DAS kleine eigene Reich, das allen gefällt.
Das zu erleben lässt gemeinsam durchlebte Krisen-Zeiten verbleichen – was bleibt, ist das positive Gefühl, die gestellte Aufgabe gelöst zu haben.
Und das tut gut.
Bilder: Mario Grieszl, Heike Rauch
Text: Christian Franke
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